Bredower Gotteshaus wieder mit glanzvoller Turmspitze
Kugel, Wetterfahne und Kreuz: Die Turmspitze der Bredower Dorfkirche strahlt wieder in neuem, teils goldenem Glanz. Dank des 2019 gegründeten Fördervereins zum Erhalt der Bredower Dorfkirche, der eine Spendensammlung initiiert hatte, der evangelischen Kirchengemeinde Bredow und den eifrigen Sponsoren ist die Restauration der drei Kirchturmelemente durch die ausführende Firma Roland Schulze Baudenkmalpflege aus Potsdam und durch das Architektenbüro Seemann aus Berlin am vergangenen Freitag (30. Oktober) realisiert worden. Das Gotteshaus hat damit wieder ihr besonderes Wahrzeichen zurückerhalten.
Per Kran waren sowohl die Kugel als auch die Wetterfahne und das Kreuz in luftige Höhen, genauer gesagt in einer Höhe von rund 40 Metern, bei regnerischem und damit unangenehmen Wetter hochgefahren worden, ehe mit der Montage begonnen werden konnte. Die Arbeiten, auch vorbereitende Maßnahmen mussten getroffen werden, dauerten den ganzen Tag lang an. Zuvor war das besondere Ereignis mit einer Andacht wertgeschätzt worden. Sowohl Dr. Rüdiger Thurm, Vorsitzender des Fördervereins, der rund 30 Mitglieder hat, als auch Pfarrer Rudolf Delbrück zeigten sich mit dem Ergebnis, das ganz im Sinne der Bredower sei, sehr zufrieden und glücklich, schließlich sei die Turmspitze als Wahrzeichen wiederhergestellt.
Obgleich es vorwärts geht, bleibt dennoch viel zu tun. Das Gerüst um den Kirchturm herum bleibt solange stehen, bis voraussichtlich im Dezember die Arbeiten des zweiten Bauabschnittes, die weitere Turmsanierung steht etwa im Blickpunkt, in Summe beendet sind. Der erste Bauabschnitt war bekanntermaßen bereits im Jahr 2018 fertiggestellt worden. Seinerzeit wurden der Altarraum neu gestaltet, dort ist aktuell ein Wasserschaden zu verzeichnen der derzeit behoben wird, und die Fundamentsanierung vorgenommen. Wie auch jetzt wurden 100.000 Euro investiert - unter Beteiligung des Landes, der Landeskirche und der Kirchengemeinde, respektive Kirchenkreis.
Apropos Finanzen. Für die Sanierung der Turmspitze wurden 18.000 Euro bereitgestellt. Allein der Fördererverein hat rund 13.000 Euro durch Spendengelder, darunter von Stiftungen und natürlich in hohem Maße von den Bredowern selbst, die mehr als die Hälfte der Spendensumme beigesteuert haben, akquiriert. „Das ist wirklich mehr als beachtlich“, so Delbrück. Thurm: „Das ist beeindruckend.“
Demnächst soll übrigens noch die Elektrik innerhalb der Kirche erneuert werden. Diese ist auf dem Stand der 1970er Jahre und deshalb nicht mehr zeitgemäß. Und sonst? Die historisch wertvolle Buchholz-Orgel aus dem Jahr 1861 soll, so der Wunsch, restauriert werden. Bis Mitte/Ende der 1980er Jahre ist sie noch bespielt worden, seit langem also nicht mehr. Das soll sich irgendwann ändern. Auch ein Thema, dem sich der Förderverein verpflichtet fühlt. Ein Kostenvoranschlag in Höhe von 70.000 Euro liegt bereits in der Schublade.
Die Bredower Kirche wurde übrigens 1861 nach einem Brand wieder aufgebaut und ein Jahr später geweiht. Das seinerzeit abgebrannte Gotteshaus wurde in der Ursprungsarchitektur bereits im 16. Jahrhundert erbaut. Bei der jetzigen Kirche handelt es sich laut Delbrück um einen neoromanischen Bau mit Barockausläufern. Die Bredower Kirche ist im Osthavelland eine der größten überhaupt. 150 Menschen können dort den Gottesdiensten, die dort zweimal im Monat stattfinden, beiwohnen. „Sobald die vollständige Sanierung abgeschlossen ist, möchte ich, dass hier in Zukunft deutlich mehr passiert. Die Kirche in Bredow ist der größte Versammlungsort im Pfarrsprengel zu dem neben Bredow auch Brieselang und Zeestow gehören“, betont Delbrück.