Festjahr kann beginnen: Brieselang vor exakt 100 Jahren offiziell gegründet
Brieselang. Vor genau 100 Jahren: Am 14. Januar 1925 wurde Brieselang offiziell als selbständige Landgemeinde gegründet. Damals unterzeichnete der im Amt befindliche Regierungspräsident die Genehmigungsurkunde, die als ministerielle Verfügung durch das preußische Staatsministerium besiegelt wurde, so dass der Zusammenschluss aus den fünf Gemarkungen Bredow Gut, Brieselang, Zeestow, Falkenhagen Luch und Falkenhagen Forst Rechtskraft erlangte.
Bereits 1917 erwarb der Kreis Osthavelland die Gebiete von der Familie von Bredow, um eine Besiedlung zu ermöglichen. Der Kreistagsbeschluss zur Entwicklung Brieselangs folgte am 27. November 1919. Damit existierte das Siedlungsgebiet Brieselang schon vor der Gründung der Landgemeinde, die am 14. Januar 1925 offiziell wurde. So gab es bereits historisch belegt eine Schule, die Feuerwehr (jeweils 1923) sowie Gastwirtschaften.
Die Wurzeln reichen jedoch viel weiter zurück. Brieselang wurde erstmals 1315 unter dem Namen „Brisenlangk“ – abgeleitet aus dem Wendischen für „Birkenlande“ – urkundlich erwähnt, als der Markgraf Waldemar der Stadt Nauen das Holzungsrecht für ein Gebiet „...zwischen dem Brieselang und dem Zootzen gelegenen Lüchern…“ an Nauen verschenkte.
Die erste Besiedlung in Brieselang selbst erfolgte durch Forstarbeiter in Alt-Brieselang und am Teerofen in Alt-Finkenkrug. Bereits 1775 wurde Brieselang als Forsthaus und Teerofen genannt, während 1821 eine kleine Siedlung in Alt-Brieselang als königliche Holländerei mit 15 Einwohnern dokumentiert wurde. Nach den Belastungen des Ersten Weltkriegs und der zunehmenden Not in den Ballungszentren Berlins stieg die Nachfrage nach Wohnraum und landwirtschaftlicher Fläche im Umland.
Mit dem Reichssiedlungsgesetz von 1919 und dem Kreistagsbeschluss des Kreises Osthavelland begann die gezielte Besiedelung Brieselangs. Der niedrige Baulandpreis und die in Mode gekommene Gartenstadtbewegung zogen viele Berliner Familien an, die hier ein gesünderes Leben im Grünen suchten. Die Entstehung erster Siedlungsgesellschaften im Jahr 1920 führte zur Parzellierung und dem Verkauf der Gebiete. Der Plan von Kreisbaudirektor Schultze aus diesem Jahr legte die Grundlage für die heutige Ortsstruktur.
Die Ortsteile Bredow und Zeestow haben übrigens noch ältere historische Wurzeln. Bredow wurde 1208 erstmals urkundlich erwähnt, Zeestow mehr als ein Jahrhundert später 1346. Seit der Gemeindereform 2003 gehören beide offiziell zur Gemeinde Brieselang.
Das nun beginnende Jubiläumsjahr 2025 wird mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert. Infos dazu gibt es hier.