Workshop rückt Abwärmenutzung in den Fokus
Brieselang. In Brieselang ist jüngst über die zukünftige Wärmeversorgung in der Gemeinde beraten worden. Im Mittelpunkt des Workshops stand die mögliche Nutzung von Abwärme aus dem geplanten Rechenzentrum des Unternehmens NTT. An dem Treffen nahmen Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltungen, Energieversorgung und Wirtschaft teil.
NTT plant, in zwei Bauabschnitten Rechenzentren in Wustermark West und im Bereich zwischen Zeestow und dem Umspannwerk zu errichten. Das Unternehmen hat zugesagt, rund 20 Prozent der entstehenden Abwärme zur Verfügung zu stellen – nach aktuellen Berechnungen etwa 96 Gigawattstunden pro Jahr bei 30 Grad Celsius. Diese Wärme könnte künftig in ein kommunales Wärmenetz eingespeist werden. Voraussetzung für eine wirtschaftliche Nutzung ist jedoch ein ausreichender Wärmebedarf.
Nach Angaben des Stromnetzbetreibers E.DIS könne ein Netzausbau erst erfolgen, wenn konkrete Planungen vorliegen. Grundlage seien Studien des Fraunhofer-Instituts mit einem Planungshorizont von etwa zehn Jahren. Auch alternative Energiequellen wie Geothermie wurden diskutiert. Hier seien jedoch Regenerationszeiten des Bodens zu beachten. Im Gasbereich wurde auf gesetzliche Hürden bei der Ausweisung von Wasserstoffnetzen hingewiesen. Ein Rückbau bestehender Gasleitungen sei derzeit nicht vorgesehen. Die Gemeinde Brieselang will die Ergebnisse des Workshops in die weitere Wärmeplanung einfließen lassen. Eine Entscheidung über ein konkretes Netzprojekt steht noch aus. Die Planungen sollen weitergeführt und in enger Abstimmung mit allen Beteiligten fortgesetzt werden. Im kommenden Ausschuss für Gemeindeentwicklung wird das Thema konkretisiert.