Interimsgebäude feierlich eingeweiht
Brieselang. Klares Bekenntnis: Havellands Landrat Roger Lewandowski hat aus Anlass der offiziellen Übergabe des Interimsgebäudes für die Gesamtschule in Brieselang am Freitagmittag (3. März 2023) die Bedeutung des Ausbaus der Bildungsinfrastruktur sowohl für die Gemeinde Brieselang als auch für den Landkreis hervorgehoben. So betonte er vor den rund 300 Gästen, darunter auch zahlreiche Schülerinnen und Schüler, Gemeindevertretern und den am Bau beteiligten Akteuren: „Wir als Landkreis stehen zur Gesamtschule an diesem Standort und zur vertraglichen Finanzierungsvereinbarung mit der Gemeinde Brieselang. Mein Wunsch ist es, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Das ist mir persönlich ganz besonders wichtig. Der Bau der Gesamtschule ist eine Investition in die Zukunft, das kann ich versichern.“ Nicht nur Bürgermeister Ralf Heimann sondern auch Schulleiter Kai Neuse begrüßte den Appell, der mit Applaus quittiert wurde und den Weg in die Zukunft weisen soll, ausdrücklich.
Das Interimsgebäude ist weitgehend fertiggestellt – und das in Rekordzeit. Rund 4,2 Millionen Euro wurden inklusive Hackschnitzelheizanlage, Lift und Außenanlagen investiert. Die Herkulesaufgabe hat die Bauverwaltung unter der Ägide Bauamtsleiter Uwe Gramsch und der Hartnäckigkeit von Bürgermeister Ralf Heimann gemeistert. Unzählige Stunden wurden investiert, um das Unmögliche gemeinsam mit dem Bauordnungsamt des Landkreises Havelland, der den Genehmigungsprozess im Sinne der Erweiterung der Sekundarstufe I mitgetragen hat, erstaunlich schnell möglich zu machen. Der erste Schritt zur Vertragserfüllung mit dem Landkreis ist damit vor dem eigentlichen Neubau, der weiterhin das großen Ziel bleibt, getan. Die damit verbundenen weiteren Schritte sollen nun erneut gemeinsam mit den Gemeindevertreter:innen, die zuvor ebenfalls schnell gehandelt und den Weg für den Bau des Interimsgebäudes geebnet hatten, genauso auf den gebracht werden.
Bürgermeister Ralf Heimann kündigte während seiner Rede am Freitag an, am 29. März im Rahmen der Sitzung der Gemeindevertretung die Entscheidung der Vergabe der Architektenleistung für die Planung des Baus der Gesamtschule und der Sporthalle nach Abschluss der europaweiten Ausschreibung, eine Jury unter anderem bestehend aus Vertretern der Verwaltung (Bürgermeister und Bauamt), des Landkreises hatte die Bewertungen vorgenommen, im Verbund mit der und durch die Gemeindevertretung beschließen zu lassen. Zuvor sollen im Hauptausschuss im nichtöffentlichen Teil die Wettbewerbsbeiträge und alle Informationen dazu den Mitgliedern des Gremiums vorgestellt werden, ehe die Jurybewertungen kundgetan werden.
Heimann sagte: „Die Gemeindevertretung und die Verwaltung stehen Seite an Seite. Wir sind zwar in Verzug, werden aber sauber und ordentlich weiterarbeiten, um die Gesamtschule hier zu etablieren. Ich kann das Versprechen in die Runde geben, dass wir mit vereinten Kräften unser gemeinsames Ziel, den Neubau der Gesamtschule erreichen werden.“
Landrat Lewandowski sprach von einem „besonderen Tag für Brieselang“. Der Bau der Gesamtschule, der sicher modern und zeitgemäß sein werde, sei ein „wichtiger und notwendiger Schritt für die Bildungslandschaft in Brieselang und für den Landkreis“. Um das Ziel zu erreichen, sei das Interimsgebäude ein wichtiger Zwischenschritt. „Dieser ist sehr gut gelungen. Ein Interimsgebäude in so einer sehr kurzen Bauzeit zu errichten und zusätzlich noch unter den geplanten Baukosten zu bleiben, das ist nicht selbstverständlich“, lobte der Landrat. „Ich wünsche uns allen für den Neubau der Gesamtschule ein gutes Gelingen und eine zügige Fertigstellung. Die Notwendigkeit für einen Gesamtschulneubau in Brieselang ist gegeben. „Allein die Grundschulabgänger in Brieselang würden ausreichen, um die Voraussetzungen für eine vierzügige Gesamtschule zu gewährleisten.“
Sowohl die Worte von Bürgermeister Heimann als auch die von Landrat Lewandowski klangen für Kai Neuse wie Musik in seinen Ohren – Signale und Bekenntnisse, die er, aber auch die Schülerinnen und Schüler jeweils mit Applaus quittierten. Der Schulleiter der Hans-Klakow-Gesamtschule sorgte sodann selbst für ein Überraschungsmoment und einen Knalleffekt. Zum einen offenbarte er den Namen für das neue Interimsgebäude: Kubus. Die Pädagogen der Bildungsstätte hatten sich aus zahlreichen Vorschlägen mehrheitlich für den Begriff entschieden, wie er betonte. Zudem ließ er es sich nicht nehmen, das frisch fertiggestellte Objekt zu taufen – natürlich krachte die Flasche Sekt nicht gegen die neue Fassade, sondern gegen einen Steinblock, auf dem sich der Inhalt fontänenartig ergoss. Jubel brandete erneut auf.
Während seiner Rede stellte Neuse fest: „Wir sind nicht irgendeine Gesamtschule, sondern eine besondere mit klaren Ideen, Konzepten und Zielen. Als Schule für Gemeinsames Lernen fördern und fordern wir unsere Schülerinnen und Schüler und wollen sie zu weltoffenen Menschen erziehen und ihre Stärken stärken. Das ganzheitliche Lernen ist ein Anspruch, dem wir ganz im Sinne unseres Namenspatrons Hans Klakow genauso folgen wie die künstlerisch-gestalterische Entwicklung. Jeder ist hier willkommen und kann seine Fähigkeiten entfalten. Bei uns wird gebaut, modelliert und musiziert. Die Schülerinnen und Schüler können hier zeigen, was sie können.“ Der Schulleiter brachte natürlich auch seine Vorfreude im Hinblick auf den anstehenden Neubau, die ist spürbar riesig, mit eine gehörigen Portion Enthusiasmus zum Ausdruck. „Hier in Brieselang wird etwas ganz Besonderes entstehen!“
Während der Einweihungszeremonie glänzten zwei Schülerinnen aus der Klasse 2b der Robinson-Grundschule auf der Bühne mit einem feinen Gitarrenkonzert. Natürlich wurde auch eine symbolische Schlüsselübergabe mit Bürgermeister Heimann, Landrat Lewandowski, Schulleiter Neuse, sowie mit Fabian Bleck, Vorsitzender des Hauptausschusses, und die maßgeblich beteiligten Akteure der Bauverwaltung mit Chef Uwe Gramsch, Liane Schöneich, Petra Dittrich und Marko Brendel auf der Bühne zelebriert. Im Anschluss daran konnte das Interimsgebäude, das keinesfalls darauf hindeutet, dass es sich hierbei um einen Containerbau handelt, besichtigt werden - Klassenräume, Lehrerzimmer & Co., aber auch Ausstellungen, Firmenpräsentationen und der Bau des Objektes als Zeitrafferfilm. Während des Rundgangs erläuterte Bauamtsleiter Uwe Gramsch dem Landrat allerdings auch, welche Nachnutzung dem Interimsgebäude zugedacht ist, sobald die neu gebaute Gesamtschule auf dem Gelände des Fichtesportplatzes fertiggestellt ist. Anhand von Plänen und einem Modell wies Gramsch sozusagen den Weg in die Zukunft. Der Clou: Der Neuaufbau des derzeitigen Interimsgebäudes soll nach Abbau an der ZeeBr@-Grundschule als Hort erfolgen. Heimann sprach in diesem Zusammenhang von einer „nachhaltigen und langfristigen Nutzung“, die auch als wirtschaftliche Entscheidung anzusehen sei – im positiven Sinne.
„Die Gesamtschule hat ein Gebäude, das um das Schulkonzept herum gebaut wird, punktgenau. Nach Einzug hat die Robinson-Grundschule ausreichend Kapazitäten für eine vierzügige Grundschule und die ZeeBr@-Grundschule ist sodann mit der Nutzung der Container eine solide dreizügige Grundschule unter Aufgabe der Hauffstraße. Mit einem Schlag sind also alle drei Schulen zukunftssicher aufgestellt“, so Heimann. All das ist für den Bildungsstandort Brieselang auch ein klares Bekenntnis.