100 Jahre Brieselang - Teil I, 1915 bis 1925: Von den Anfängen bis zur Gründung der Landgemeinde
Brieselang. Die Gemeinde Brieselang feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Anlass genug, um einen Blick in die Historie zu werfen. In einer Serie von Jubiläums-Archivperlen werden prägenden Ereignisse und Entwicklungen beleuchtet. Im ersten Teil werden die Jahre von 1915 bis 1925 in Fokus gerückt.
1915–1918: Erste Schritte in schwierigen Zeiten
Mitten im Ersten Weltkrieg begannen Meliorationsarbeiten auf den Brieslanger Wiesen. Diese landwirtschaftlichen Verbesserungsmaßnahmen wurden nicht selten von Kriegsgefangenen durchgeführt. Der Krieg hinterließ deutliche Spuren, doch legte er auch ungewollt den Grundstein für die spätere Besiedlung.
Im Jahr 1917 erwarb der Kreis Osthavelland Brieselanger Land – ein Schritt, der die Weichen für die Entwicklung Brieselangs stellte. Das Kriegsende 1918 brachte nicht nur einen politischen und gesellschaftlichen Umbruch, sondern auch neue Möglichkeiten für die Nutzung des Gebiets.
1919: Der entscheidende Beschluss
Am 27. November 1919 fällte der Kreistag einen zukunftsweisenden Beschluss: Brieselang sollte als Kreissiedlung entwickelt werden. Mit Blick auf die offizielle Genehmigung dazu, sollten noch rund sechs Jahre ins Land ziehen.
1920–1925: Bahnhaltepunkt und die ersten Häuser
Der Eröffnung des Bahnhaltepunktes Brieselang am 25. Oktober 1920 kam eine Schlüsselrolle zu. Damit wurde der Grundstein für die weitere Besiedlung Brieselangs gelegt, denn der lange Weg zu Fuß vom Finkenkruger Bahnhof bis zu den ersten Siedlungshäusern nach Brieselang war passé. Da Brieselang damals noch durch den Kreis Osthavelland verwaltet wurde, war der Kreis auch für alle Belange des Bahnhofes zuständig. Anfang 1922 wurde zwischen der Eisenbahndirektion und dem Kreisausschuss Osthavelland ein Vertrag zur Inbetriebnahme des Haltepunktes unterzeichnet. Zur virtuellen Ausstellung geht es hier.
Mit der Errichtung fester sowie provisorischer Häuser nahm die Siedlung Gestalt an. Bereits 1921 gab es 40 feste Gebäude und zahlreiche provisorische Unterkünfte. Ein weiteres Highlight dieser Jahre war die erste Brieselanger Kirmes im Jahr 1921 – ein Fest, das von Gemeinschaftsgeist zeugen sollte bis in die heutigen Jahre mit Unterbrechungen allerdings.
1922 folgten Meilensteine wie die Inbetriebnahme einer Aluminiumgießerei, die erste Stromleitung und die Veröffentlichung „Bredower Forst“ durch Prof. Dr. F. Markgraf. Am 10. April 1923 wurde die erste Schule gegründet, die heutige Hans-Klakow-Gesamtschule. Damals wurde der Unterricht mit 112 Schülern aufgenommen. Hier geht es zur virtuellen Ausstellung. Im selben Jahr wurde die Siedlungsgenossenschaft „Burgfrieden“ gegründet.
Am 21. November 1923 wurde die Freiwillige Feuerwehr Brieselang von den Herren Baurat Schulz, dem stellvertretenden Gutsvorsteher Klein und den Siedlern Beckendorf, Liedtke, Manker, Sandvoß und Soldmann gegründet. Ein Jahr später zählte die Feuerwehr bereits 56 aktive und 32 passive Mitglieder. Hier finden Sie Details zur Historie der Freiwilligen Feuerwehr Brieselang.
Die Einwohnerzahl wuchs im Jahr 1924 auf 900 Menschen an. Die Jugendherberge wurde in diesem Jahr eröffnet. 1925 stellte ein weiterer Wendepunkt dar: Am 14. Januar wurde Brieselang sodann zur selbständigen Landgemeinde erklärt. Der erste Gemeindevorsteher, Alfred Manker, nahm im Mai 1925 sein Amt auf (bis Oktober 1927). Der erste Sitz der Verwaltung war in der Birkenallee. Die Einwohnerzahl konnte am 16. Juni 1925 mit 1.041 angegeben werden.
Fortsetzung folgt...