In Zeestow gerät die Historie nicht in Vergessenheit
Marianne Schulze kennt sich bestens aus. Über Zeestow weiß sie immens viel zu berichten. Sie ist für den Ort gewissermaßen das Geschichtslexikon in Person. Die Historie lässt sie nach wie vor nicht los. Deshalb engagiert sich Schulze auch im gemeinnützigen Geschichtsverein Zeestow, der seit 2014 besteht und all das dokumentiert, was über den erstmals 1346 erwähnten Brieselanger Ortsteil bekannt ist.
Marianne Schulze war gut 15 Jahre lang von 1988, also bereits zu DDR-Zeiten, bis 2003 Bürgermeisterin der damals eigenständigen Gemeinde Zeestow, die ab 1992 zum Amt Brieselang und nach der Gemeindegebietsreform zur Gemeinde Brieselang gehörte. Schon während dieser Zeit hat sie Gespräche geführt, sich alles notiert, um die Historie gemeinsam mit Mitstreitern zu verschriftlichen, zu visualisieren und damit für die Nachwelt lesbar und sichtbar werden zu lassen. „Aus Anlass der 650-Jahrfeier in Zeestow 1996 wurde beispielsweise eine Festschrift verfasst, in der viele wichtige Ereignisse zusammengefügt wurden“, so Schulze.
Später, 2001, gründete sich der mittlerweile nicht mehr existierende Verein „Gesellschaft zur Förderung und Entwicklung der sozialen und wirtschaftlichen Strukturen der Region Zeestow“, kurz GeSoWi-Zeestow. Auch hier war Schulze als Vorsitzende nicht nur aber auch als Historikerin aktiv. Das Sammeln von Schriftstücken, Fotos und Dokumenten oder das Niederschreiben von Erzählungen von Menschen aus dem Ort sind ihre Leidenschaft.
Deshalb wurde 2014 nach Auflösung der GeSoWi auch der Geschichtsverein Zeestow gegründet. Schulze ist auch dort Vorsitzende des Vereins, der sieben Mitglieder hat. „Wir treffen uns regelmäßig im Gemeindehaus in Zeestow oder telefonieren, um gemeinsam über anstehende Projekte zu reden“, so Schulze. Das Wissen zur Historie soll schließlich weiter verfestigt und vor allem fortgeschrieben werden. „Wir wollen als geschichts- und kulturinteressierte die Chronik ergänzen. Jahr für Jahr passiert schließlich etwas Neues.“
Der Verein verfügt schon jetzt über zahlreiche Fotos, Schriften und Protokolle. Davon unberührt soll das Zeestower Archiv natürlich professioneller werden. Aktuell fehlt dem Verein allerdings die Technik, um das jetzige und künftige Archivmaterial sowohl zu digitalisieren als auch weiter zu katalogisieren. In Planung sind auch Ausstellungen, die auch mit Unterstützung der Gemeindeverwaltung Brieselang realisiert werden könnten, sodass historische Materialien zugänglich sein können. Synergieeffekte erhofft sich etwa Franziska Toth, die als studierte Informationswissenschaftlerin unter anderem das im Aufbau befindliche Archiv der Gemeinde verwirklichen wird. „Durch eine Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein versprechen wir uns natürlich nur Positives. Ich denke, für die Nachwelt sollten alle Akteure an einem Strang ziehen“, so Toth. Das ist auch im Sinne des Vorstandes des Geschichtsvereins, dem neben Schulze auch Christiane Preissner und Joachim Steirat angehören.
Kontaktaufnahme zum Geschichtsverein: 0157/71857988 oder schulze-marianne@gmx.de.