Feuerwehr: Standortvergrößerung als schwieriges Unterfangen
Marco Robitzsch, Gemeindewehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Brieselang, hat am Mittwochabend (19. Mai) im Gemeindeentwicklungsausschuss den aktuellen Stand zur Situation der Einsatzkräfte, etwa infrastrukturell sowie vor dem Hintergrund der Ausrückzeiten auf Grundlage des 2019 beschlossenen Gefahrenabwehrbedarfsplan geschildert. Passiert ist einiges, doch längst sind noch nicht alle dargelegten Maßnahmen umgesetzt. Der Fingerzeig offenbart jedoch Notwendigkeiten, die nach und nach realisiert werden sollten. Probleme gibt es jedoch – etwa vor dem Hintergrund der Erweiterung des derzeitigen zentralen Feuerwehrstützpunktes.
Die Gefahren- und Risikoanalyse, die im Gefahrenabwehrbedarfsplan benannt worden ist, zeigt zum einen, wie leistungsfähig die Feuerwehr ist und zum anderen, welche Defizite vorhanden sind. All das wurde bereits 2019 identifiziert. Durch das Aufzeigen von Handlungsalternativen soll dem Rechnung seither getragen werden. „Doch das ist nicht ganz einfach“, wie Robitzsch betonte. Warum? Die Erweiterung des Feuerwehrstandortes am Paul-Mewes-Damm erweist sich aus Platzgründen derzeit als Problemfall. „Die Möglichkeiten sind gering, wir unterliegen Zwängen“, sagte er weiter. Uwe Gramsch, Fachbereichsleiter für Bauwesen und Gemeindeentwicklung, stieß ins gleiche Horn: „Die Fläche ist nur bedingt erweiterbar.“ Eine Lösung schwebt beiden gemeinsam vor. Welche?
Günstige Voraussetzungen für einen Ausbau gebe es nur dann, wenn etwa das Gelände des Bauhofs nach einem Umzug zur Verfügung stünde. Doch das könnte noch dauern. Weiterhin gibt es laut Gramsch auf dem Gelände des Bauhofs „Interimsansprüche im Hinblick auf den Bau der Gesamtschule“. So müssten gegebenenfalls Container während der Bauphase aufgestellt werden, um Klassenraumkapazitäten schaffen zu können. Grundsätzlich soll nun ein Konzept erstellt werden, das die Frage beantworten soll, was überhaupt möglich und realistisch ist.
Und sonst? Eine verbesserte Einhaltung der Hilfsfristen ist ein Anliegen, dem ebenfalls Rechnung getragen werden muss. Laut Robitzsch gibt es „relativ lange Anfahrten“ vom zentralen Stützpunkt aus in Richtung Brieselang Süd und Zeestow. Ob damit auch ein zweiter Feuerwehrstützpunkt in Brieselang Süd erforderlich sei, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzen. Fakt ist aber: „Wir müssen Kompensationsmaßnahmen schaffen“, forderte der Gemeindewehrführer. Das heißt, auch die Ausrückzeiten stehen im Zusammenhang mit den baulichen Voraussetzungen. So müssen sich die Einsatzkräfte in unmittelbarer Nähe zu den Feuerwehrfahrzeugen umziehen - dicht an dicht gedrängt. Das sei nicht ungefährlich, wenn es wegen der Einsatzlage zügig vorangehen muss und die Fahrzeuge zugleich schnell losfahren müssen. „Es wäre ein klares Plus, wenn wir diese Situation verändern könnten, um schließlich auch die Zeiten zu verbessern“, betonte Robitzsch. Die Zugstärke von 21 Kräften sieht am Stützpunktfeuerwehrstandort in Brieselang im Hinblick auf die Einsätze ab 16 Uhr sehr erfreulich aus. Nur tagsüber gibt es zuweilen Defizite, die aber zumeist durch Feuerwehrkräfte, die etwa in der Verwaltung (Bauhof) arbeiten, teils kompensiert werden können. „Bei 80 Prozent der Einsätze erreichen wir durch eigene Kräfte die Zugstärke, um leistungsfähig zu sein. Ansonsten müssen wir tagsüber gegebenenfalls Unterstützung anfordern“, so Robitzsch. Was auch wichtig ist: In den vergangenen Jahren wurde viel investiert, etwa in Fahrzeuge sowie in sonstiger Ausstattung. „Wir sind aktuell sehr gut ausgerüstet.“
Mit rund 100 aktiven Einsatzkräften ist die Freiwillige Feuerwehr jedenfalls ziemlich gut aufgestellt. Personal könne aber immer gebraucht werden. In Bredow etwa läuft gerade eine Werbeoffensive. Insbesondere dort wird derzeit von Haustür zu Haustür angefragt, ob eine ehrenamtliche Tätigkeit im Sinne der Gefahrenabwehr zugunsten der Bevölkerung von Interesse sei. Da nun voraussichtlich im September das neue Feuerwehrgerätehaus mit Sozialtrakt fertiggestellt sein wird, ist damit die positive Argumentationsgrundlage für eine Mitgliedschaft mehr denn je gegeben. „Wir hoffen, die Werbeoffensive fruchtet“, so der Gemeindewehrführer, der die Initiative der Kameraden in Bredow unter der Leitung von Dennis Kapitzke schätzt.