100 Jahre Brieselang: Entdecker- und Künstlertour begeistert Teilnehmer
Brieselang. Fünf Brieselanger Akteure nahmen sich am letzten Juni-Wochenende Zeit für eine Retrospektive und luden zu einer „Entdecker- und Künstlertour“ein, die an drei Tagen im Rahmen von 100 Jahre Brieselang stattfand. Am Freitag, 27.06.2025, eröffneten Simone Dekarz und Manja Schaafhausen die Tour am Bahnhof im Brieselanger Norden und berichteten über Geschichte und Wandel des Ortes in „ihrem Quartier“.
Sie zeigten Bilder vergangener Tage und gaben eigene kleine Anekdoten aus ihrer Kindheit in Brieselang zum Besten. Unterstützt wurde die Aktion an diesem Tag, durch Familie Gomoll und Dr. Klaus, die an ihren früheren Arbeitsstätten von der Geschichte der Häuser und der Arbeit berichteten. Auf dem Weg in Richtung Hans-Klakow-Atelier, wurde noch über die ein oder andere Begebenheit im Ort gelacht oder gestaunt. Ein reger Austausch fand zwischen den Gästen der Tour statt. Für Rückfragen stand uns dankenswerterweise Franziska Toth, Gemeindearchivarin, zur Verfügung. Mit einem Gedicht aus der Brieselanger Festzeitschrift aus dem Jahr 1924 endete die Entdeckertour und startete zugleich die Künstlertour.
Martin Peschel, der das Hans-Klakow-Atelier mit Herzblut verwaltet und in seiner Freizeit für Interessierte die Pforten öffnet, hatte Joan Klakow als Gast für die Führung durch das Atelier des Bildhauers Hans Klakow gewinnen können. Sie erzählte über die Schaffenszeit des Künstlers und hatte auch kleine persönliche Geschichten über ihren Schwiegervater zu berichten. Die Kunst im Blick und das Bienensummen in der alten riesigen Linde boten eine ganz besonders schöne Atmosphäre im Garten. Deshalb blieb man noch gerne auf einen Plausch bei Kaffee und Kuchen und genoss das angenehme Sommerwetter.
Am Samstag des folgenden Tages, steuerte die Entdeckertour zwar von der gleichen Stelle startend, diesmal jedoch in Richtung Gesamtschule. Auch hier gab es auf dem Weg wieder Zeitzeugen und sogar der Erbauer der Sonnenuhr, Herr Hertwig, war vor Ort. Gemeinsam mit dem Künstler Volkmar Brand, der die Sonnenuhr damals entwarf und die Realisierung künstlerisch begleitete, wurde die Sonnenuhr anlässlich des 25. Jahrestages der DDR, im Jahr 1974 erbaut. Die Uhr wurde im Jahr 2017 durch Hartmut Bungies und Klaus König liebevoll restauriert und sogar mit der Funktion Wechsel von Sommerzeit – Winterzeit aufgewertet. Es gab viel über die Geschichte der Schule zu berichten und auch diesmal führte der Weg in ein Atelier.
Sehr herzlich wurden wir durch Helge Warme und dessen Frau begrüßt, der seinerseits die Kunststätte öffnete und so einiges zu berichten hatte. Die Vielzahl an facettenreicher Glaskunst, Grafiken und Fotos zu deutschlandweiten Projekten, aber auch Projekte im Modell, die noch auf die Umsetzung warten, erstaunten die Besucher. Das hatte man nicht erwartet. Man wollte sich auch von diesem besonderen Ort kaum trennen und blieb noch in Gesprächen zusammen, die im Versprechen, eine weitere gemeinsame Aktion zu planen, mündete.
Die zeitlich längste Tour absolvierten die Entdecker am Sonntag. Es wurden zahlreiche Informationen zu einzelnen Gebäuden und Hintergrundwissen zur Geschichte erzählt und auch diesmal konnten die Tourgäste von eigenen Erlebnissen berichten und Erinnerungen teilen. In der Bahnstraße und einem Zwischenstopp an der „alten Post“, bei dem sich Simone Dekarz auch für ihren guten Blechkuchen ein Lob eintragen konnte, wurden die Initiatorinnen mit einem dicken Applaus und einem guten Tropfen von Gästen belohnt, denen die Tour am ersten Tag so gut gefiel, dass Sie an allen drei Tagen unsere Begleiter waren.
Gestärkt ging es ins Atelier von Renée Dressler von Martens in den Märkischen Künstlerhof. Wer dachte, den kennen wir schon, durfte hier viel Neues entdecken. Nach einem kurzen Empfang, ging es durch die Galerie, hoch in die private Sammlung und weiter an den Arbeitsplatz, wo die Malerin zu Hause ist und wo mit viel Kreativität neue Werke entstehen. Nicht genug, denn Renée Dressler von Martens ist gleichzeitig auch mit der Fertigung von Skulpturen, Porzellan und Keramik beschäftigt.
Man kann behaupten, dass die geführten Touren das Verständnis für die Geschichte des Ortes, aber auch das Miteinander unterstützt haben und dies war unser erhofftes Ziel. Es grüßen ganz herzlich alle Unterstützer dieser Tour - Simone und Manja.